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Im ganzen Messwahn, der die Aquariner befallen hat wird der wichtigste und am leichtesten messbare Wert gerne vergessen: Die Wassertemperatur. Abhängig von den Fischen sollte die Temperatur in der Regel zwischen 22 Grad und 28 Grad liegen. 

Fische regulieren ihre Körperwärme nicht , wie der Mensch -konstant 37 Grad-,  sondern haben die Temperatur des umgebenden Wassers. Ob ihr Stoffwechsel langsam oder sehr schnell arbeitet hängt also von der Wassertemperatur ab. Daher hat die Temperatur eine entscheidende Bedeutung. 

Außer der Temperatur sollte man noch die Karbonhärte (KH) des Wassers kennen, aus ihr errechnet sich der für die Pflanzen wichtige CO2 Gehalt. Er ist also wichtig um die Zuführung des CO2 richtig zu dosieren. Sie wird daher auch für elektronische  ph-Controller benötigt.

Wichtig ist auch das im Wasser enthaltene Nitrit (NO2). Sein Wert sollte bei Null liegen, da Nitrit ein starkes Fischgift ist. Nitrit ist ein Zeichen dafür, dass unser Filter nicht funktioniert, denn es ist eine der wichtigsten Aufgaben der Filterbaktetien das giftige Nitrit (NO2) in Nitrat (NO3) umzuwandeln.

Die Gesamthärte, die Summe bestimmter im Aquariumwasser gelösten Mineralien - im Wesentlichen Calcium und Magnesium (mehr Info), gehört ebenfalls zu den Werten die man kennen sollte. Sie kann eine Rolle bei der Auswahl der Fische spielen. Es gibt ausgesprochene Weichwasserfische und solche die in hartem Wasser zuhause sind. 

Allerdings hat dieser Wert an Bedeutung verloren, da Fische heute meist nicht aus der Natur, sonden aus großen gewerblichen Fischfarmen und Fischzuchten stammen. Die Werte der Heimattgewässer herrschen dort oft schon seit (Fisch-) Generationen nicht mehr. Außerdem sind die Fische recht anpassungsfähig.

Sinnvoll ist es auch den Nitratwert zu wissen. Er gibt einen Hinweis auf das Gleichgewicht zwischen anfallenden Stoffwechselprodukten und deren Verbrauch durch die Pflanzen ein konstanter Nitratwert ist gut, aber er sollte unter 20mg/l liegen. Höhere Werte bis ca. 100mg/l schaden zwar den meisten Fischen nicht, stellen aber einen Nährstoffüberschuss dar. Ein Anstieg des Wertes ist meist ein Zeichen für ein Zuviel, meist Futter, oder ein Zuwenig, meist Pflanzen, die das Nitrat verbrauchen  

Wie kann ich die Werte ermitteln?

Die Temperatur mit einem Thermometer, Thermometer sind im Zubehörhandel preiswert verfügbar.

Den KH-Wert mit einem Tröpfchentest. Hier wird eine Testflüssigkeit in eine mitgelieferte Testküvette mit Aquariumwasser getropft. Die Zahl der Tropfen bis zu einem Farbumschlag ergeben die KH. 

Für einen Überblick kann man auch Teststäbchen ( auch ironisch „Schätzstäbchen“ genannt), gerne auch mit App, verwenden  Die geben einen ausreichend genauen ersten Überblick. 

Der ganze Rest an Messwerten und Tests trägt meist mehr zur Verwirrung, als zu einer Verbesserung der Situation bei.

Das gilt besonders für die Messung des Spurenelements Eisen. Die meisten guten Eisendünger werden von den handelsüblichen Messmethoden nicht erfasst. Dadurch kommt es zu falschen, zuniedrigen Werten, und einer dramatischen Überdüngung mit Eisendünger